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Die Atmung

Beim Atmen ist die Bewegung des Zwerchfells ein wichtiger Faktor. Bei falscher Atmung, die das Zwerchfell nicht oder unzulänglich beteiligt, werden auch Durchblutung und Stoffwechsel behindert.

Der beste Beweis für eine kreislaufregulierende Funktion der Atmung liegt in der allgemeinen Tatsache, dass Atemübungen zu einer Entspannung, erhöhter Sauerstoffversorgung und Verflüssigung des Blutes führen und dadurch auch Leiden beheben können, die sich ansonsten schlecht behandeln lassen.

Die bei richtiger Atmung enstehenden Kräfte sind von hoher Bedeutung für die Gesamtenergie des Organismus.  Falsch und kurz atmenden Kindern fehlt diese Stütze, darauf läßt sich die häufig auftretende Kraftlosigkeit führen.

Falsche Atmung führt zu Fehlentwicklungen im Rachen- und Nasenraum. Bei der Mundatmung wirkt der Luftstrom dauernd auf Rachenwand und Tonsillen, die sich dadurch übermäßig entwickeln, während der minder beanspruchte Nasenraum verödet.

Naheliegend sind daher auch Beziehungen zwischen störungsfreier, richtiger Atmung und der Bildung eines gesunden Gebisses. Daher sind Atmungsübungen, wie z.B. in Yoga-Büchern beschrieben, sehr zu empfehlen.

Die Haltung

Falsche Kopf- und Wirbelsäulenhaltung führen zu einer den gesamten Organismus, besonders aber auch den Mundraum betreffenden Störung des gesunden Wachstums, besonders durch verspannte Muskeln, entstanden durch Dauerbelastung der Hals-, Nacken- und Schultermuskulatur, die bei falscher Kopf- oder Wirbelsäulenhaltung entsteht. Derartige Muskelverspannungen behindern den venösen Abfluss und rufen venöse und lymphatische Stauungen hervor, was wiederum zu Störungen in der Versorgung mit Nährstoffen und im Abtransport von Abfallstoffen führt.

Menschen mit zurückliegendem Unterkiefer haben im Regelfall auch eine Halswirbellordose und zusätzlich eine Lendenwirbellordose. HWS-Lordose  bedeutet Abknickung des Kreuzbeines und damit Kippung des Beckens, deren Folge eine falsche Stellung von Knien und Füßen ist. Die Veränderung der Lage der Bauchorgane, die hierdurch bedingt ist, stellt zugleich eine Behinderung ihrer Tätigkeit dar. Die Verdauung leidet, das Zwerchfell wird in seiner Funktion gehemmt. Also leidet auch die gesunde, natürliche Atmung - ein Teufelskreis entsteht. Denn durch die Krümmung der Halswirbelsäule entsteht ein Stau im hinteren Gaumenbereich und im Nasenboden, wordurch die Atmung zusätzlich behindert wird.

Alles, was den Lippenschluss fördert, kann hier helfen, z.B. auch eine herausnehmbare Zahnspange, die angefertigt wird, nachdem ein sogenannter Konstruktionsbiss (ein Wachsbiss, der zu einer Verbesserung der Regulation und der Bisslage führt) gemacht wurde.

Der Schluss des Mundes führt dann automatisch zur Nasenatmung, der Speichelfluss verbessert sich, die Lymphbewegung im Kopf-Halsbereich wird verstärkt. Darüber hinaus ändert sich die Haltung der gesamten Wirbelsäule.

Man sieht dann, dass sich der Kopf aufgerichtet und der Blick gehoben hat. Die Nacken- und Halsmuskulatur wird entlastet und kann bei genügender Entspannung und Lockerung kein Hindernis mehr sein. Bei jedem Schlucken wird die peristaltische Welle nun auf die Wirbel übertragen. Das bedeutet wiederum Bewegung des Liquor, der Arteria vertebralis und der Lymphe im Halsgebiet. Aus rein statischen Gründen wird die gesamte Wirbelsäule entlastet. Die Bemühungen um eine Haltungsverbesserung können jetzt erst Erfolge haben, da die Muskelspasmen entfallen.